Kindergarten Töpchin

Töpchin, 2019

 

 

Der neue Kindergarten in Töpchin soll sich selbstverständlich und harmonisch in seine Umgebung integrieren. Der Ort ist geprägt durch die Kleinteiligkeit und typische Straßenansicht eines Dorfes, die Straße wird begleitet von Giebel- und Traufständigen Einfamilienhäusern. Grundlegendes Entwurfskonzept ist die Übersetzung dieser Atmosphäre in ein neues Kindergartengebäude. 

Am Rande des Dorfes zwischen Wiesen und Wald entsteht ein kleines gemütliches Dorf für die Kinder aus Töpchin und Umgebung. 

 

Städtebauliches Konzept

 

Städtebauliches Ziel des Entwurfes Ausrichtung des Kindergartens in Richtung Wald. Dies soll zum einen Landschaft und Kindergarten verbinden aber auch eine uneingeschränkte parallele Nutzung von Friedhof und Kindergarten ermöglichen. Durch die Staffelung des Gebäudes wird eine eindeutige Ausrichtung des Kindergartens erzeugt. Es entsteht eine klare Eingangssituation im Norden des Grundstückes mit Park- und Aufenthaltsflächen. Von hier werden sowohl Kita als auch Krippe über einen gemeinsam genutzten „Vorplatz“ erschlossen. Parkflächen und Anlieferung liegen entlang der Friedhofsmauer.

 

Gebäude

 

Grundlage der inneren Organisation ist die Trennung von Kita- und Krippenbereich. Beide Bereiche werden über einen separaten Zugang erschlossen. Die Gemeinschaftsbereiche (Speise- und Bewegungsraum) dienen als verbindendes Element zwischen beiden Bereichen. Beide Räume können über ein modulares Trennwandsystem zusammengelegt oder getrennt werden. Die Verwaltungs- und Nutzbereiche können direkt von beiden Kitabereichen betreten werden. Kindergartenmitarbeiter/-innen können über einen internen Flur Sanitär-, Aufenthalts- und Lagerbereiche erreichen. Die Anlieferung der Aufwärmküche erfolgt über den Eingangsbereich im Norden des Grundstücks auf kurzem Weg in die Küche. Die Ausgabe der Essen erfolgt direkt in den Speiseraum über eine höhengestaffelte Ausgabe. Im Krippenbereich erhält jeder Gruppenraum seinen eigenen Schlaf- und Sanitärraum um die Arbeitsabläufe der Mitarbeiter/-innen zu vereinfachen. Im Kindergarten, in dem die Kinder schon selbständiger sind, werden Sanitär- und Schlafbereiche beider Gruppen zusammengelegt. Die Außenbereiche Kita und Krippe werden jeweils über einen zentralen Zugang aus den Eingangsbereichen erschlossen.

 

Fassade

 

Fenstergrößen sowie Brüstungshöhen orientieren sich an den unterschiedlichen Körpergrößen der Kinder als auch Mitarbeiter /-innen um allen Aus- und Einblicke zu ermöglichen. Innenliegende sowie ruhige Bereiche werden vorwiegend über die Dachflächen belichtet und belüftet. Das Spiel zwischen innen- und außenbündigen Fenstern ermöglicht die Nutzung der Fassade vom Innen- als auch Außenraum. Fensterbänke können als Sitz- aber auch Abstellflächen genutzt werden. Ein Großteil der Fensterflächen orientieren sich, in Richtung der privaten Gartenflächen im Süden und Westen des Grundstücks. Die Schlafräume werden von Norden und Osten belichtet, direktes Sonnenlicht zu den Schlafzeiten wird vermieden.

Beide Gruppenräume erhalten eine Fassadengroße Verglasung am Giebel und öffnen sich vollständig zum Garten und der großzügigen Südterrasse. Die Ablesbarkeit der einzelnen Funktionsbereiche an Hand der Gebäudekubatur wird durch eine unterschiedliche Färbung der einzelnen „Häuschen“ unterstützt. Dies wird vor allem den kleineren Kindern die Orientierung im Kindergarten erleichtern: „Mami ich bin in der Mäusegruppe im blauen Haus“.