Finanzamt

Husum, 2017  I  2. Phase

 

 

In Zusammenarbeit mit:

 

Jörg Höfer, Architekt

Franziska Schieferdecker, Landschaftsarchitektin

 

Der Erweiterungsbau zum Finanzamt Husum formiert sich stadträumlich als stärkendes Element im Bereich des Kreisverkehrs. Das Gebäude bezieht sich sowohl formal als auch in seiner Höhengliederung auf das alte Finanzamt. Der Schaugiebel des alten Finanzamtes wird abstrahiert durch das Staffelgeschoss des neuen Baus aufgenommen.

 

Der Baukörperteil im Bereich des Kreisverkehrs rückt dezent von der Straße ab und schafft somit eine Platzsituation, die den Eingangsbereich vorbereitet und mit Abstellmöglichkeiten für Fahrräder und Sitzgelegenheiten aufwartet. Im rückwärtigen Bereich des Gebäudes befinden sich sämtliche PKW Stellplätze. Der Eingang von dieser Seite aus korrespondiert mit dem Eingang von der Straßenseite her, sodass beide Eingänge gemeinsam in einer hellen, zweigeschossigen Ankunftshalle münden, die durch ihre atmosphärische Großzügigkeit für eine hohe Aufenthaltsqualität sorgt.

 

Der dezent gegliederte Baukörper zeigt sich als homogenes Element im Stadtraum. Die dunkelrote Klinkerfassade nimmt Bezug auf das alte Finanzamt und die örtliche Bautradition. Durch tiefe Laibungen, die akzentuierte Steinformat-Anordnung in der Fassade und die im  EG vergrößerten Öffnungshöhen erfährt die sachliche Bau im Detail eine aufwertende Differenzierung.

Einzig die zweigeschossigen Eingangsbereiche heben sich in der Fassadenstruktur ab und verweisen weithin sichtbar auf die Zugangssituation.

 

Die gesamte Gebäudestruktur wird durch das Ausbauraster von 1,35 m dominiert. Durch Anordnung sämtlicher Fensteröffnungen in diesem Raster ergibt sich für den Ausbau ein Maximum an Flexibilität. Dieser Gedanke wird unterstützt durch die einhünftige Anordnung von Mittelstützen im Zweifeldsystem der Stahlbetondecken, welche auf (in dem genannten Raster angeordneten) Fassadenpfeilern aufgelagert werden. Die Gebäudegründung erfolgt auf einem Pfahlrost. Die Teilunterkellerung wird als Weiße Wanne ausgeführt.

  

Das Freiraumkonzept sieht die Fassung des Gebäudes durch Wiesenflächen vor, die mit einzelnen Bäumen besetzt werden. Der straßenseitige Vorbereich und der rückseitige Parkierungsbereich erhalten eine Pflasterung mit Sickerfugen.