Epiphaniasareal

Mannheim, 2016

 

 

In Zusammenarbeit mit:

 

Jörg Höfer, Architekt

 

Sehr alte und ganz junge Menschen haben mehr gemeinsam, als man denkt. Beide können sich perfekt gegenseitig unterstützen.

 

Durch gegenseitige Anregung und praktische Unterstützung gelingt es beiden Altersgruppen, das Interesse füreinander zu wecken und zu nutzen, voneinander zu lernen, sich in ihrer Selbstständigkeit zu fördern und Problemen wie Einsamkeit entgegenzuwirken. Diesen Ansatz empfinden wir als einen sehr kirchennahen Gedanken, der sich sehr gut mit dem Konzept der Kulturkirche Epiphanias verknüpft. Das gegenseitige fördern ist Kulturgut.

 

Es gibt bereits Beispiele bei denen dieses Konzept der Zusammenarbeit zwischen Kitas und Seniorenheimen erfolgreich angewendet wird. Kleine Kinder werden mit in die Altenarbeit einbezogen. Die kleinen lernen spielend, die besonderen Bedürfnisse alter Menschen zu akzeptieren und zu respektieren. Sie entwickeln dadurch von ganz allein ein Verständnis und eine natürliche Hilfsbereitschaft.

 

Auf der anderen Seite fühlen sich die Senioren wiederum gefordert, Ihren reichen Erfahrungsschatz (an den Sie sich nun wieder erinnern) an die kleinen weiter zu geben. Sie erleben sich so noch immer als kompetent und nützlich. Die Enkelgeneration inspiriert ihre Leih-Großeltern mit ihrer Kreativität, Lebensfreude und Spontaneität. Gemeinsam entwickelt man singend, schnippelnd und buddelnd neue Interessen und Erkenntnisse – auch über sich selbst.

Ein Grundstein für das Verständnis zwischen den Generationen soll gelegt werden, denn die Verschiebung der Alterspyramide ist ein Problem der Zukunft, welches nur mit gegenseitigem Verständnis zu bewältigen ist.

 

Städtebauliches  I  freiräumliches Konzept

 

Das freiräumliche Konzept bezieht sich direkt auf die Leitidee, indem Bezüge hergestellt werden zwischen Räumen verschiedener Maßstabsebenen. Die Gliederung des Areals ermöglicht eine Durchwegung, um das Gebiet in den Stadtraum zu integrieren. Weiterhin ist angedacht, die östliche Parksituation an das Bauareal anzuschließen. Das neue Bauensemble verwebt sich durch die Anordnung von Innen- und Außenraumsequenzen mit seinem Umfeld. Der Parkartige Charakter des Areals wird durch die Schaffung von Grünhöfen in das Gebäude getragen. Trotz der geometrisch städtebaulichen Bezüge des Neubaus zur Epiphaniaskirche wird diese freigestellt und in Ihrem Symbolcharakter gestärkt.

 

  

Nutzungskonzept

 

Das Konzept sieht zwei neue Nutzungen vor: Seniorenzentrum und Kindertagesstätte. Kern des Konzeptes ist jedoch, die beschriebene Leitidee umzusetzen indem eine Verbindung zwischen beiden Bereichen derart hergestellt wird, das Situationen entstehen, die eine gegenseitige Unterstützung fördern.

Die beiden neuen Hauptnutzungen sind an einen Begegnungspavillon gekoppelt, der gemeinsames Essen, Spielen, Sport und Gymnastik sowie einen gemeinsamen geschützten Aufenthalt im freien ermöglicht. Diese Kernbereiche gemeinsamer Aktivitäten können in beide angrenzenden Hauptgebäude durchgeschaltet und damit erweitert werden. Je nach Wunsch ist somit eine noch stärkere Verschränkung der beiden Hauptnutzungen möglich.

 

Einbindung der Kulturkirche

 

Das Konzept der Kulturkirche wird dadurch gestärkt, das am Ort des Epiphaniasareals eine Verbindung zwischen den neuen Kirchennahen Nutzungen vor Ort und Besuchern der Kirche / Kulturkirche hergestellt wird.

Kulturveranstaltungen in der Kirche profitieren vom Input aus den neuen Nutzungsbereichen vor Ort und übertragen diesen Vorteil an externe Nutzer des Areals. Die Kirche kann von den Kindern der Kita sowie den Senioren direkt bespielt aber auch besucht werden.

 

 

Am neuen Epiphaniasareal sollen Alltagskultur und Hochkultur miteinander verschmelzen. Das neue Areal vereint damit alle Generationen an einem Ort und erhält damit das Potenzial einer starken Ausstrahlung in seine Umgebung.