Aula

Herzberg, 2016

 

 

In Zusammenarbeit mit:

 

Jörg Höfer, Architekt

 

Entwurfsleitende Idee

 

Die Aula ist das Wohnzimmer der Schule. Sie soll vor allem ein lebendiger Teil dieser Gemeinschaft werden – keine intime Höhle, sondern ein Bereich der Durchlässigkeit und Offenheit: Sowohl fähig, für einen besonderen Anlass den geschlossenen Rahmen zu bieten als auch in der Lage, andere indirekt teilhaben zu lassen.

 

Städtebauliches Konzept

 

Der neue Sonderbaustein wird zentral situiert um Präsenz und Auffindbarkeit zu maximieren. Der Körper der Aula ergänzt die Außenraumkanten des Schulhofbereichs nach Osten hin und zoniert die einzelnen Freiraumabschnitte deutlicher. Durch ihre Einbettung in die östliche Parklandschaft des Schulgeländes wird die repräsentative Sonderstellung der neuen Aula unterstrichen. Diesem Gedanken entspricht die heitere Materialität, Leichtigkeit und Offenheit des Entwurfs. Gleichzeitig nimmt die Geometrie und Ausrichtung des Baukörpers einfügenden Bezug zum vorhandenen Schulensemble und reiht sich morphologisch in die Historie der Schulerweiterungen ein.

 

Architektonisches Konzept

 

Entsprechend der Haupterschließung des Schulgeländes von der Anhalter Straße her orientiert sich die Aula mit ihrem Eingang zum südlichen Hof. Aus diesem entwickelt sich ein Pocket-Park-ähnlicher Vorbereich mit Sitzgelegenheiten und Verschattungs-einrichtungen. Die schimmernde Fassade der neuen pavillon-artigen Architektur erzeugt die gewünschte Strahlkraft, die

selbstbewusst und spielerisch Interesse und Neugier weckt und die zentrale Wirkung im Campus generiert. Der Aula-Saal wirkt trotz seiner visuellen Offenheit atmosphärisch als Geborgenheit und Ruhe vermittelnde Schatulle: Akustikpaneele an Wänden und Decke sowie Dielen am Boden erzeugen durch die homogene

Verwendung einer einzigen Holzart die räumliche Integrität. Unterstützt wir diese Empfindung durch die Einbettung des Saals zwischen den Blöcken des vorwärtigen Eingangs- und rückwertigen Funktionsbereichs in Längsrichtung. In Querrichtung fungiert die beidseitige Transparenz des Saals als Fortführung der im vorhandenen Schulgebäude bereits angelegten Sichtachse vom westlichen Eingang durch das Gebäude hindurch über die Mensa in den Freiraum. Die herausragende Stellung des Saals innerhalb des Aula-Gebäudes zeigt sich in Form der kronenhaften Licht-hauben einerseits von außen, andererseits durch die entsprechende Auflösung der Decke von innen. Die Sitzstufen im Norden der Aula erlauben spontane oder geplante Zusammen-künfte bzw. Aufführungen, wobei der Vorbereich an der Nord-fassade als Bühnenbereich genutzt werden kann. Pocket-Park, Aula-Gebäude und Sitzstufen bilden gemeinsam ein ’Kulturband‘ im Grünraum.

 

Konstruktion, Material, Farbgebung

 

Tragwerk. Das Tragwerk im Eingangs- und Nebenraumbereich besteht aus einer klassischen Konstruktion aus Stahlbeton-decken auf Mauerwerkswänden (innen) bzw. Stahlbetonwänden (außen). Im Saalbereich überspannen Leimholzbinder (in die Rückw.nde der Lichthauben integriert) den stützunfreien Raum. Die Weiterleitung der Auflagerkräfte der Binder erfolgt über einen lastverteilenden Träger in die Fassaden-Stahlstützen. Die Gründung übernimmt eine Stahlbetonbodenplatte mit ergänzenden Streifenfundamenten in den Lasteintragungs-bereichen der Stützen und Wände. Die Fassade besteht aus hinterlüfteten, matt schimmernden Aluminiumverbundtafeln im Nebeneinander mit raumhohen Verglasungsabschnitten. In sämtliche Verglasungen sind im äußeren Scheibenzwischenraum

Jalousien integriert, die als Verschattungs- und Blickschutz-elemente aktiviert werden können. Der Innenraum des Saals ist mit hellen Akustik-Holzplatten ausgekleidet. Die Bodendielung erfolgt in einem auf die Wände abgestimmten Holz